Dieser Spruch wird auch heute noch mit der Geselligkeit im Männergesangverein Röthardt in Verbindung gebracht. Über die Entstehung dieses Spruches existieren mehrere Versionen. Allen Versionen gemeinsam ist, dass schon um das Jahr 1890 in Röthardt ein kleiner Gesangverein bestand und dass dieser Gesangverein bei einem Sängerfest in Westhausen teilgenommen hat.
Eine der Legenden besagt, der Spruch „Röthardt singt immer noch“ sei entstanden, weil die Sänger bei diesem Sängerfest ein Lied mit 48 Strophen sangen. Der dem Auftritt nachfolgende Verein bereitete sich im nahe gelegenen Wirtshaus auf seine Darbietung vor und schickte gelegentlich einen Buben zum Festplatz, um zu erkunden, wann sie sich einfinden sollten. Dieser kehrte dann mehrmals atemlos zurück und rief schon von weitem: „Ihr braucht no net komma, Röthardt singt immer noch“.
Einer anderen Überlieferung nach, soll es so gewesen sein: 17 Sänger aus Röthardt waren zu dem Sängerfest nach Westhausen gegangen. Als die Sänger nach erfolgreichem Abschluss beim Preissingen im Gasthaus „Adler“ einkehrten, kam Herr Ebert von der Löwenbrauerei Wasseralfingen dazu und stiftete ein großes Fass Bier. Nun wollte keiner mehr den „Adler“ verlassen, bis das Fass leer war. Als die Männer am Montagmorgen noch nicht zu Hause waren und nicht zur Arbeit erschienen, machten sich ihre Frauen Sorgen. Man telefonierte vom Wasseralfinger Postamt nach Westhausen, und erkundigte sich, ob was passiert sei und wo die Sänger sich aufhalten. Der Westhausener Posthalter hörte feuchtfröhlichen Gesang bis in seine Poststube und sagte dann den Satz: „Röthardt singt immer noch“.