Heimlich, still und leise gedachte der Männergesangverein Röthardt am Volkstrauertag der Opfer von Kriegen und Gewalt. Seit seiner Gründung im Jahr 1952 singen an diesem Novembertag die Sänger oben neben dem Wanderparkplatz am Kriegerdenkmal. Eine Gedenkfeier war wegen der Coronapandemie dieses Jahr nicht möglich. Trotzdem ließ die Stadt einen Kranz niederlegen, trotzdem schmückte ein bunter Herbststrauß das Mahnmal und trotzdem gingen ein paar Sänger zum Kriegerdenkmal und hielten dort kurz inne.
Der diesjährige Volkstrauertag war ein herrlicher Herbsttag. Radfahrer, Wanderer und Spaziergänger nutzten die wärmende Sonne. Schon oft hat es an diesem Tag geregnet, gestürmt oder gar geschneit. Gerade da oben am Kriegerdenkmal ist das schlechte Wetter häufig noch viel schlechter als in Röthardt selbst. Oft zerblies der Wind den Gesang, oft konnte man nur mit heruntergezogener Mütze singen.
Der Männergesangverein Röthardt singt hier nicht, um Helden zu gedenken. Man gedenkt hier der jungen Männer, die missbraucht wurden und für hochmütige und teils wahnsinnige Ziele sterben mussten. Man singt auch für die Gefallenen der Gegner auf der anderen Seite. Der Männergesangverein Röthardt gedenkt auch der vielen Zwangsarbeiter, die unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten mussten und vielfach vor Schwäche gestorben sind.
Man gedenkt auch der vielen Ermordeten in den Konzentrationslagern: Juden, Zigeuner, Behinderte, Andersdenkende ….
Der Männergesangverein Röthardt singt für alle Opfer von Rassismus und Gewalt.
Der MGV Röthardt singt für Frieden und Freiheit.
Der MGV Röthardt singt für „Nie wieder Unterdrückung“, für „Nie wieder Krieg“.